Magnetautos, Glider und Airdiscs

 

Kurze Geschichte der Transportmittel

Mitte des 3. Jahrtausends wurden in großen Teilen unserer Welt Magnetfahrzeuge implementiert – die allseits bekannten Magnetbahnen (wie z. B. der Transrapid) existierten schon einige Jahrhunderte zuvor. Die Neuheit bestand darin, dass zunächst alle Haupt- und Schnellstraßen mit Schienen ausgestattet wurden, die es den (noch höchst standardisierten und nur von wenigen Herstellern produzierten) Magnetautos ermöglichten, sich durch Magnetschübe vorwärts zu bewegen. Zu Beginn dieser Entwicklung gab es Magnetautostationen an bestimmten Stellen von Ballungsräumen, wo sich Personen ein Auto teilten oder ihr Privatfahrzeug abstellen konnten. Natürlich konnte man zu dieser Pionierzeit noch nicht bis vor sein eigenes Haus fahren (bzw. nur in solche Häuser, die an Hauptverkehrstraßen lagen), aber ein erster Schritt in ein neues Verkehrszeitalter war gemacht. Die Magnetautos dienten in dieser Zeit als Ergänzung zu den verschiedenen Hybrid-, Elektro- und natürlich Benzinfahrzeugen.

 

Die Transportrevolution

Anfang des 4. Jahrtausends begann mit der durch viele Auflagen verbundene starken Einschränkung von Benzinfahrzeugen schließlich eine neue Ära im Transportwesen. In den bereits stark zusammen gewachsenen Großstädten durften kaum noch Benziner fahren, höchstens modernste Hybridautos. Das war die Chance für die Erweiterung des Magnetschienen-Netzes, das nun große Gebiete in den neu entstandenen Ballungsräumen mit neuen Transportmöglichkeiten versorgte. Die Entwicklung und der Absatz von Magnetfahrzeugen machten rasante Fortschritte – besonders der Lieferverkehr profitierte von dieser Entwicklung. Plötzlich wollte auch jeder moderne Großstädter eines von diesen Magnetautos besitzen, die mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h auch deutlich schneller waren als herkömmliche Automobile. 4381 besiegelte eine UNO-Verordnung dann den endgültigen Untergang von Benzinautos, welche daraufhin weltweit verboten wurden. Da es nun auch keine Öltankstellen mehr gab, wurde diese Verordnung zum Selbstläufer. Die ganze Welt fuhr jetzt mit Magnet- oder Elektroautos.

 

Die ersten Glider und Flugscheiben (Airdiscs)

Die Erforschung von Fliegenden Untertassen und Glidern begann schon im 3. Jahrtausend, jedoch war der Einsatz solcher Fluggeräte meistens dem Militär oder High-Tech-Firmen vorbehalten. Erst im 4. Jahrtausend wurde mehr und mehr Geld in die zivile Entwicklung nutzbarer Glider und Airdiscs gesteckt. Noch waren es eher Spielzeuge für die Reichen, denn die Preise waren anfangs exorbitant. So musste man Mitte des 4. Jahrtausend noch stolze 250.000 Credits für ein solches Gerät bezahlen. Außerdem behinderte das komplizierte Fluglizenzverfahren den Ausbau dieser Technologie. Zwar erhöhte sich die Nutzbarkeit durch den Ausbau von Flughäfen, die Installation von Landeplätzen auf Dächern großer Häuser und die Einführung eines weltweiten Glider-Flugleitsystems, reell kamen aber auf 10.000 Bürger nur etwa 10 Glider. Das sollte sich im 5. Jahrtausend ändern ...

 

Glider und Airdiscs im 5. Jahrtausend

Die Airdisc-Technik war im 4. Jahrtausend nach und nach verbessert worden. Auch die Fluglizenzprüfungen waren nun (vor allem aufgrund der besseren Technik) leichter zu bestehen. Leider konnte man, wie anfangs erhofft, keine interstellaren Flüge unternehmen und auch die Aussicht darauf war mangels geeigneter Technologien in weite Zukunft gerückt, aber immerhin hatte man mit dem standardisierten Luftturbinen- und integrierbaren Düsenantrieb effektive Möglichkeiten zum Transport großer Nutzlasten und für den Einsatz luxuriösester Personentransportmittel. Weil die Airdiscs in der Luft stehen bleiben konnten, waren sie für touristische Zwecke perfekt geeignet. Konnte man früher nur von weitem die Schönheit der Wasserfälle von Iguaçu bestaunen, schwebte man nun direkt vor ihnen und konnte die erstaunlichsten Nahaufnahmen machen. Ob bei Wasserfällen, in Canyons oder über sehenswerten Innenstädten – die Airdiscs brachten die Reisenden mit maximalem Komfort an jeden nur erdenklichen Ort. Auch die Glider (Luftgleiter) machten im 5. Jahrtausend große Fortschritte. Zum einen wurden sie günstiger, was es mehr Menschen ermöglichte, sich eines dieser beliebten Fluggeräte zuzulegen – Standardmodelle kosteten nur noch rund 100.000 Credits, aber natürlich war die Preisgrenze nach oben offen. Zum anderen wurde das Flugleitsystem stark verbessert, so dass Kollisionen nahezu unmöglich schienen. Durch die Investitionen und Entwicklungen sehr vieler Unternehmen gab es nun Airdiscs und Glider in verschiedensten Ausführungen, woraus im Laufe der Zeit ein offenes System von Kategorien entstand:

 

Glider- und Airdisc-Kategorien

Kategorie 1: Airdisc-Standardmodelle mit Luftturbine. Üblicherweise gab man die Zielkoordinaten oder den Namen eines Landeplatzes ein und der Autopilot übernahm die komplette Steuerung inklusive der Landung. Diese Flugscheiben wurden vor allem im innerstädtischen Verkehr und von der Tourismusbranche genutzt. Mit Geschwindigkeiten von 300 bis 800 km/h waren sie die vergleichsweise langsameren Fluggeräte. Vergleichbare Flugscheiben gab es immer mit der Möglichkeit, auf einen Düsenantrieb aufzurüsten, um auch große Entfernungen schnell zurückzulegen.

Kategorie 2: Glider mit Düsenantrieb. Für längere Strecken und schnelleren Personentransport waren diese Modelle ideal geeignet. Sie flogen üblicherweise in ungefähr einem Kilometer Höhe.

Kategorie 3: Airdiscs mit Luftturbinen- und Düsenantrieb. Diese Modelle wurden als LKW-Konkurrenz eingeführt. Große Lasten konnten mit ihnen sehr schnell von A nach B gebracht werden. Sie flogen unter den Langstreckenglidern in ca. 500 Metern Höhe.

Kategorie 4: Weltraumglider. Von Regierungen und Konzernen eingesetzt, um z. B. zum Mond zu fliegen oder Experimente im Weltraum durchzuführen. Sie besaßen zwei starke, ca. 50 Meter lange Booster, um in den Orbit zu gelangen.

 

Flugleitsystem

Mit Flugleitsystem wurden alle üblichen Glider und Airdiscs sowie Flugzeuge ausgestattet. Im Umkreis von 100 Kilometern waren sämtliche vorhandenen Fluggeräte via Radar sichtbar. Das System übernahm sämtliche Ausweichmanöver automatisch, so dass Kollisionen höchst unwahrscheinlich waren.

 

Lektüre

Eine exemplarische Umsetzung des Gliderthemas finden Sie in meiner Story "Beschützte kleine Buben fliegen high" (spielt im 6. oder 7. Jahrtausend), die 2002 für den Kurd Laßwitz Preis nominiert worden ist.

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