Der Orbit

 

„Orbit“ bezeichnet üblicherweise die Umlaufbahn eines Objektes um einen Himmelskörper. Hier gemeint ist ein weltweit standardisierter Orbit zur Errichtung von Weltraumstationen. Dieser befindet sich in ca. 500 Kilometern Höhe.

 

Weltraumlifte

Es gibt genau 12 Weltraumlifte weltweit, neun davon führen zu kreisförmig konstruierten Weltraumlabors, -hotels und -städten, drei dienen lediglich dem Transport von Material und dessen Zusammensetzung (die Lifte 4, 5 und 11). Alle Lifte unterliegen entsprechenden UNO-Richtlinien, die den Betreiber-Unternehmen und -Staaten Rechte einräumen und Pflichten auferlegen. Insgesamt existieren vier Weltraumstädte mit angeschlossenen Hotels und Laboren (und zwar an den „Internationalen Weltraumliften“ Nr. 3, 7, 8 und 10), vier rein wissenschaftlich genutzte Labore und eine kommerzielle Weltraumstadt für Superreiche (diese wird versorgt über den Weltraumlift Nr. 12).

 

Weltraumstationen

Wie schon beschrieben, befinden sich im Orbit fünf Weltraumstädte und vier reine Forschungsstationen. An den anderen drei Liften sind Assembling-Module zum Bau von Satelliten oder Raumgleitern angebracht. Die einzelnen Stationen im Überblick:

Station 1 (an Weltraumlift Nr. 1): Ein wissenschaftliches Labor zur Erforschung der Auswirkungen von Schwerkraft.

Station 2 (an Weltraumlift Nr. 2): Dieses Labor dient der Erforschung von Pflanzenwachstum in Schwerelosigkeit.

Station 3 (an Weltraumlift Nr. 3): Hier wurde im 26. Jh. neben dem ersten kommerziellen Labor auch die erste Weltraumstadt begründet. Name: USSA (United Space Stations of America). Sie bietet Platz für ungefähr 500 Menschen. Betreiber der Stadt: die USA. Betreiber des Hotels: Northwest Unl. Betreiber des Labors: Sunshine Developments Inc.

Station 4 (an Weltraumlift Nr. 6): Ein weiteres kommerzielles Labor des Saki Konzerns. Hier wird mit Verbundstoffen und Nanotechnik experimentiert.

Station 5 (an Weltraumlift Nr. 7): Die zweite Weltraumstadt für ca. 1000 Menschen (zusammengesetzt vom 30. bis 32. Jh.). Name: Orbiter. Betreiber von Stadt und Labor: die EU. Betreiber des Hotels: Liberaçion S. A.

Station 6 (an Weltraumlift Nr. 8): Die dritte Weltraumstadt für Einwohner der Volksrepublik China (gebaut im 36. Jh.). Name: Volksstation (o. ä.). Betreiber der Stadt: VR China. Betreiber des Labors: Wechselt je nach Verpachtung durch die VR China.

Station 7 (an Weltraumlift Nr. 9): Ein internationales Forschungslabor, in dem die Auswirkung von Schwerelosigkeit auf Tiere getestet wird. Betreiber: ein internationaler Zusammenschluss von Staatenbünden, der durch die UNO gefördert wird (ausgenommen die VR China und die USA).

Station 8 (an Weltraumlift Nr. 10): Eine Weltraumstadt für bis zu 500 Menschen. Betreiber der Stadt: Indien. Name: Indian Space Module (ISM). Betreiber des Labors: geheim. Es gehen Gerüchte, dass dieses Labor der Entwicklung von neuartigen Robotern und Kampfstoffen dient.

Station 9 (an Weltraumlift Nr. 12) Eine rein kommerziell genutzte Weltraumstadt, genannt „Space City“. Einwohnerzahl dieser größten je gebauten Weltraumstation: ca. 2500 plus Servicepersonal. Betreibergesellschaft: Yamamoto. Auch das Hotel und das angeschlossene Labor werden von Yamamoto für verschiedene Zwecke genutzt.

 

Einwohner

Viele Mieten in den Weltraumstädten sind exorbitant und nicht zu vergleichen mit denen auf der Erde. Als Beispiel: die Monatsmiete für eine ganz normale Wohnung in „Space City“ kostet um die 50.000 Credits (inkl. Standardservice). Für größere Wohnungen und bessere Services gibt es nach oben fast keine Grenzen. Gerüchte besagen, dass die höchste jemals gezahlte Monatsmiete für eine 100 qm-Wohnung in „Space City“ um die 250.000 Credits betragen hat. Dagegen sind die Mieten in den staatlichen und internationalen Weltraumstädten vergleichsweise gering. Neben mietfreien Wohnungen für Wissenschaftler und Angestellte (oft nicht mehr als 25 qm groß, bei gemeinsamer Nutzung von Küche und Bädern) gibt es dort aufgrund von UNO-Auflagen Wohnungen zu einem fast schon menschlichen Preis. Natürlich handelt es sich dabei um erheblich kleinere und weniger komfortable Wohneinheiten als in „Space City“, aber ihren Zweck erfüllen sie allemal. Die Mieten für diese 25 bis 50 qm großen Einheiten bewegen sich im Bereich von 10000 bis 25000 Credits plus Serviceaufpreis. Nicht bekannt sind die Preise für die Wohnungen in Chinas „Volksstation“, aber wahrscheinlich sind sie teurer als in den anderen staatlichen Stationen. Seit dem 4. Jahrtausend werden in vielen Stationen vermehrt Wartungs-Androiden eingesetzt.

 

Das Leben im All

Rechtlich gehören die Weltraumstädte zum jeweiligen Land und zur jeweiligen Stadt, über der sie schweben. Behördengänge müssen also auf der Erde oder per Post erledigt werden. Dennoch haben die „Space Stations“ natürlich einen Sonderstatus, der sich in mehr Privatsphäre und Rechten ausdrückt. Der Tagesablauf für Wissenschaftler und Angestellte der Stationen ist sehr geregelt. Es gibt feste Zeiten zum Waschen, „Kochen“ und Essen (mit Kochen ist das Aufwärmen von speziellen Fertiggerichten gemeint). Üblicherweise leben sie gemeinsam auf einer Ebene und teilen sich Bad und „Küche“ (ein Mikrowellengerät). Für Services wie Gourmet-Restaurant oder Roomservice geben diese Mitarbeiter kein Geld aus. Sie zahlen auch keine Miete, sondern lediglich ihre Nebenkosten, die schon hoch genug sind und einer normalen Erdmiete für eine 100 qm Wohnung entsprechen. Anders verhält es sich da schon mit Mietern und Pächtern von speziellen, aufrüstbaren Wohneinheiten, die mehr Komfort und Luxus bieten als die Standardeinheiten der Mitarbeiter. Natürlich kosten diese auch entsprechend mehr. Ein Bad und eine „Küche“ befinden sich in jeder Einheit und anders als die Mitarbeiterwohnungen befinden sich die Luxusapartments an der Außenseite der Station, bieten also durch einige kleine Fenster einen guten Ausblick ins All. Television und Phon sind standardmäßig in allen Wohnungen vorhanden, ein Internetanschluss muss hinzugebucht werden. Besseres Essen gibt es gegen hohe Aufpreise im Gourmet-Restaurant, wo ein Sternekoch Köstliches für die Bewohner zubereitet. Obwohl es in jeder Station einige kleinere Geschäfte gibt, fahren die Einwohner zum Shoppen doch meistens in eine der Metropolen herunter. Die Preise für eine Fahrt mit dem Weltraumlift sind moderat, da zeitgleich Waren, Materialien und Müll transportiert werden können. Für das gesellschaftliche Miteinander existieren verschiedene Lobbies, Bars und Gesellschaftsräume, in denen sich die Weltraumbewohner austauschen können. Haustiere sind natürlich nicht erlaubt. Es heißt, dass sich in der USSA bereits eine geheime Separatistengruppierung gebildet hat, die eine Abspaltung von den USA anstrebt, aber das ist wie so vieles andere ein Gerücht.

 

Lektüre

In meiner Erzählung "Mein Freund, der Arkologiker" beschreibe ich einen Trip in eines der vier Space Inns (Weltraumhotels). Sie ist in Nova 18 zu lesen.

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